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Die Module vom Sachkundenachweis

Überblick:

Seit dem 1. Januar 2023 gelten neue Anforderungen für die berufliche Führung von rechtlichen Betreuungen. Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Sachkundenachweis, den alle Berufsbetreuer*innen erbringen müssen, um sich registrieren zu lassen und eine Vergütung zu erhalten. In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick über die Module des Sachkundenachweises und die Möglichkeiten, sich dafür zu qualifizieren.

Wie kann man den Sachkundenachweis erwerben?

Der Sachkundenachweis kann auf verschiedene Weise erworben werden, je nachdem, wann man das erste Mal eine berufliche Betreuung geführt hat oder führen will. Es gibt drei Gruppen von Berufsbetreuer*innen, für die unterschiedliche Regelungen gelten:

  • Altbetreuer*innen: Berufsbetreuer*innen, die vor dem 1. Januar 2020 das erste Mal eine berufliche Betreuung geführt haben. Sie müssen ihre Sachkunde nicht nachweisen, sondern gelten als sachkundig, wenn sie bis zum 31. Dezember 2022 rechtliche Betreuungen geführt haben oder führen (Alte-Hasen-Regelung).

  • Bestandsbetreuer*innen: Berufsbetreuer*innen, die zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2022 das erste Mal eine berufliche Betreuung geführt haben oder führen. Sie müssen ihre Sachkunde zwar nachweisen, aber nicht sofort bei der Antragstellung auf Registrierung vorlegen. Sie haben Zeit, die fehlenden Sachkundenachweise bis spätestens zum 30. Juni 2025 der Stammbehörde vorzulegen.

  • Neubetreuer*innen: Berufsbetreuer*innen, die ab dem 1. Januar 2023 das erste Mal eine berufliche Betreuung führen wollen. Sie müssen ihre Sachkunde bereits bei der Antragstellung auf Registrierung vorlegen.

Die Sachkunde kann durch verschiedene Unterlagen nachgewiesen werden, zum Beispiel durch:

  • einen Hochschulabschluss in einem für die Tätigkeit als beruflicher Betreuer relevanten Fachgebiet (Dazu mehr im Artikel zum Sachkundenachweis),

  • eine abgeschlossene Ausbildung in einem für die Tätigkeit als beruflicher Betreuer relevanten Beruf,

  • ein erfolgreich absolviertes Curriculum bei einem zertifizierten Anbieter von Sachkundelehrgängen.

Tipp: Falls du der Meinung bist, dass du im Zuge einer Ausbildung oder einer Fortbildung schon einzelne Module erlernt hast, kannst du versuchen diese dir mit den notwendigen Unterlangen bei deiner Stammbehörde anrechnen zu lassen.

Was sind die Module des Sachkundenachweises?

Das Curriculum für den Sachkundenachweis besteht aus elf Modulen, die jeweils ein bestimmtes Thema behandeln und mit einer Prüfung abgeschlossen werden müssen. In den nächsten Wochen wird zu jedem Modul hier im Magazin auf Betreuungs-experten.de ein Artikel erscheinen. Diese werden unter den zugehörigen Modulen verlinkt werden. Für nähere Information zu den einzelnen Modulen klicke dann einfach auf das jeweilige Modul.

Die Module des Sachkundenachweises sind:

Die Module können in beliebiger Reihenfolge und bei verschiedenen Anbietern von Sachkundelehrgängen absolviert werden. Sie sind in sich abgeschlossene Lerneinheiten, die nicht aufeinander aufbauen. Die Dauer variiert je nach Modul und wird in Unterrichtseinheiten (UE) eingeteilt, wobei eine Unterrichtseinheit 45 Minuten lang ist. Die Anzahl der UE reicht von min. 20 UE bis max. 60 UE pro Modul. Die Prüfungen zu den Modulen können schriftlich oder mündlich erfolgen und bestehen aus Multiple-Choice-Fragen, offenen Fragen oder Fallbeispielen. Die Prüfungen sind verpflichtend, um ein Modul zu bestehen und so ein Zertifikat zur Vorlage bei der Stammbehörde zu erlangen.

Wo kann man die Module des Sachkundenachweises absolvieren?

Es gibt verschiedene Anbieter von Sachkundelehrgängen für Berufsbetreuer*innen, die von den zuständigen Landesbehörden zertifiziert sind. Die Zertifizierung gilt bundesweit, das heißt, man kann die Module bei jedem zertifizierten Anbieter absolvieren, unabhängig vom eigenen Wohnort oder dem Sitz der Stammbehörde. Die Anbieter von Sachkundelehrgängen bieten die Module in verschiedenen Formaten an, zum Beispiel als Präsenzveranstaltungen, Online-Kurse oder Live-Webinare. Die Kosten für die Module variieren je nach Anbieter und Modul, liegen aber in der Regel zwischen 200 und 700 Euro pro Modul. Informiere dich hierzu bei unterschiedlichen Anbietern. Die Preise für die einzelnen Module gehen teilweise zwischen den Anbietern weit auseinander.

Wie kann man sich für die Module des Sachkundenachweises anmelden?

Die Anmeldung für die Module des Sachkundenachweises erfolgt direkt bei dem jeweiligen Anbieter von Sachkundelehrgängen. Auf den Webseiten der Anbieter findet man Informationen über die Termine, Inhalte, Preise und Prüfungsmodalitäten der einzelnen Module. Man kann sich online oder telefonisch für die gewünschten Module anmelden und erhält dann eine Bestätigung und weitere Unterlagen zur Vorbereitung. Nach Abschluss eines Moduls erhält man ein Teilnahmezertifikat und bei bestandener Prüfung ein Prüfungszertifikat. Diese Zertifikate dienen als Nachweis der Sachkunde gegenüber der Stammbehörde.

Fazit:

Der Sachkundenachweis besteht aus elf Modulen, die jeweils ein bestimmtes Thema behandeln und mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Sie können bei verschiedenen zertifizierten Anbietern von Sachkundelehrgängen absolviert werden, die verschiedene Formate und Preise anbieten. Die Anmeldung für die Module erfolgt direkt bei dem jeweiligen Anbieter. Der Sachkundenachweis ist eine Voraussetzung für die Registrierung als beruflicher Betreuer oder Betreuerin bei der zuständigen Stammbehörde, ohne die man keine rechtlichen Betreuungen mehr führen oder eine Vergütung dafür erhalten darf.

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