Zum Hauptinhalt springen

Vermögenssorge digital - Risiken minimieren beim Online-Banking

Lesezeit
4
Minuten

Überblick:

Im Fall eines Betreuers, der für eine betreute Person ein Online-Banking-Konto einrichtete, wurden nach ungewöhnlichen Transaktionen 5.000 Euro entwendet. Ein Angehöriger beschuldigte den Betreuer daraufhin der Fahrlässigkeit und forderte Schadenersatz. Die Versicherung gewährte Schutz dank sofortiger Maßnahmen und lückenloser Dokumentation. Der Fall wurde binnen sechs Monaten beigelegt.

Was ist passiert?

Ein Betreuer war unter anderem für die Vermögenssorge einer betreuten Person zuständig. Um die finanzielle Verwaltung zu optimieren, richtete er für die betreute Person ein Online-Banking-Konto ein. Kurz nach der Einrichtung bemerkte er ungewöhnliche Transaktionen auf dem Konto. Trotz sofortiger Sperrung des Kontos und Meldung an die Bank wurden insgesamt 5.000 Euro abgehoben. Der Betreuer informierte die betreute Person und deren Angehörige und erstattete umgehend Anzeige bei der Polizei.

Dem Betreuer wurde vorgeworfen, nicht ausreichend für die Sicherheit des Online-Bankings gesorgt zu haben. Ein Angehöriger der betreuten Person forderte eine Rückerstattung des verlorenen Geldes. Er argumentierte, dass der Betreuer fahrlässig gehandelt habe, indem er keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und die Zugangsdaten möglicherweise unsicher verwahrt habe.

Wer ist Geschädigte*r / Anspruchsteller*in?

In diesem Fall tritt die betreute Person als Geschädigte auf, vertreten durch einen Angehörigen, der die Rückerstattung des verlorenen Geldes fordert.

Wie lautet der Vorwurf?

Dem Betreuer wird vorgeworfen, seine Pflichten im Rahmen der Vermögenssorge vernachlässigt zu haben, indem er nicht ausreichend für die Sicherheit des Online-Bankings gesorgt hat. Der Anspruchsteller fordert Schadenersatz in Höhe des abgehobenen Betrags.

Wie hat die Versicherung die Situation bewertet?

Der Versicherungsnehmer konnte schnell alle relevanten Daten, Dokumente (Schadenanzeigeformular, Betreuerausweis, Bankunterlagen usw.) sowie Nachweise (Bestätigung über das Erstatten der Anzeige bei der Polizei, Korrespondenz mit der Bank) vorlegen. Dies ermöglichte der Versicherung eine zügige Bewertung des Falls. Da der Betreuer nachweisen konnte, dass er die von der Versicherung vorgeschriebene Zwei-Faktor-Authentifizierung für das Online-Banking genutzt hatte, gewährte die Versicherung Schutz im Rahmen des Versicherungsschutzes für Online-Banking-Schäden. Die Entschädigungsgrenze für Vermögensschäden in Höhe von 10.000 € je Versicherungsfall und -jahr wurde berücksichtigt. Der Betreuer erhielt vorläufigen Abwehrschutz, was bedeutete, dass alle Kosten im Zusammenhang mit diesem Verfahren von der Versicherung übernommen wurden. Zudem wurde ihm ein auf Betreuungsrecht spezialisierter Anwalt zur Seite gestellt.

Durch die umfassende Dokumentation und die frühzeitige Kontaktaufnahme mit der Versicherung konnte eine langwierige Auseinandersetzung vermieden werden. Der Fall wurde innerhalb von sechs Monaten beigelegt, wobei die Bank letztlich einen Teil des Schadens erstattete und die Versicherung den Restbetrag bis zur Entschädigungsgrenze übernahm.

Was sich daraus für dich ableiten lässt?

Um den Versicherungsschutz zu gewährleisten, musst du beim Online-Banking immer die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Andernfalls entfällt der Schutz für Online-Banking-Schäden.

Bei Unregelmäßigkeiten ist es entscheidend, sofort zu reagieren: Konten sperren, die Bank informieren und Anzeige erstatten. Je schneller du handelst, desto geringer ist der mögliche Schaden und desto effektiver kann die Versicherung unterstützen.

Halte alle Vorgänge und Korrespondenzen genau fest, denn eine transparente und nachvollziehbare Dokumentation erleichtert die Kommunikation mit der Versicherung und kann den Verlauf des Verfahrens positiv beeinflussen.

Nimm so früh wie möglich Kontakt mit deiner Versicherung auf, um eine schnelle Empfehlung und Unterstützung zu erhalten. Dies kann dazu beitragen, größere Schäden zu verhindern und den Prozess zu beschleunigen.

Fazit:

In dem beschriebenen Fall eines Online-Banking-Diebstahls bei einer betreuten Person zeigte sich die Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen wie der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Der Betreuer reagierte prompt, dokumentierte alles gründlich und informierte sofort die Versicherung. Durch diese Maßnahmen konnte der Schaden rasch bearbeitet und größere rechtliche Konflikte vermieden werden. Wichtig ist, bei solchen Vorfällen schnell zu handeln und die Versicherung frühzeitig einzubeziehen, um Unterstützung zu gewährleisten.

Hat dir der Artikel weitergeholfen?

Bist du in der Betreuung tätig und möchtest dich mit Gleichgesinnten verbinden? Bei uns findest du eine offene Community, in der du dich austauschen und voneinander lernen kannst.

Jede Woche gibt es neues zu lesen und lernen!