Vorurteil und Realität – Häufige Irrtümer gegenüber Betreuer*innen
Überblick:
Pflegen Betreuer*innen Menschen?
Viele Menschen, die das erste Mal etwas von Betreuer*innen hören, denken als erstes an eine Person, die beruflich oder ehrenamtlich einen anderen Menschen im Alter pflegt. Doch das ist nicht die Aufgabe von Betreuer*innen. Diese Aufgabe wird von Krankenpflegern oder Krankenpflegerinnen übernommen. Betreuer*innen sind hingegen dafür verantwortlich sich um die rechtlichen Gegebenheiten zu kümmern, um die sich eine Person nicht mehr selbst kümmern kann. Dazu mehr hier.
In den Aufgabenkreis der Betreuer*innen kann jedoch fallen, sich bspw. um die Organisation einer Krankenpflege zu kümmern, wenn die betreute Person eine benötigt. Betreuer*innen sind also quasi dafür da, dass Leben von
Sind Betreuer*innen nur für alte oder kranke Menschen zuständig?
Ein häufiges Vorurteil ist auch, dass Betreuer*innen nur für alte oder kranke Menschen zuständig sind, die nicht mehr selbst für sich sorgen können. Das ist aber nicht richtig. Betreuer*innen können für Menschen jeden Alters bestellt werden, die aus verschiedenen Gründen ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können. Das können zum Beispiel Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen sein, die Unterstützung benötigen. Oder Menschen mit Suchtproblemen oder Schulden, die Hilfe bei den Finanzen und Vermögen benötigen. Oder Menschen mit Demenz oder anderen kognitiven Einschränkungen, die Betreuung bei Wohnen und Haushalt erhalten. Oder Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, die sich in Deutschland nicht auskennen und Hilfe mit Behörden und Recht bekommen.
Betreuer*innen unterstützen diese Menschen in verschiedenen Lebensbereichen, je nachdem, was sie brauchen und was das Gericht anordnet. Dabei berücksichtigen und respektieren sie die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Klient*innen und fördern und erhalten ihre Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Betreuer*innen sind also nicht nur für alte oder kranke Menschen zuständig, sondern für alle, die Hilfe brauchen.
Sind Betreuer*innen nur an dem Geld ihrer Betreuten interessiert?
Ein anderes Vorurteil ist, dass Betreuer*innen nur an dem Geld ihrer Klient*innen interessiert sind und diese ausnutzen oder bevormunden. Auch das ist aber natürlich nicht richtig. Betreuer*innen sind an das Betreuungsrecht gebunden, das die Rechte und Pflichten von Betreuer*innen und Klient*innen festlegt. Betreuer*innen müssen die Interessen und das Wohl ihrer Klient*innen vertreten und schützen und die Angelegenheiten ihrer Klient*innen sorgfältig und gewissenhaft erledigen. Sie dürfen nicht mehr als nötig in die Rechte ihrer Klient*innen eingreifen und müssen regelmäßig Rechenschaft über ihre Tätigkeit ablegen. Außerdem werden Betreuer*innen entweder vom Gericht oder von den Klient*innen selbst bezahlt, je nachdem, ob der oder die Betreute mittellos ist oder nicht. Sie haben also keinen Zugriff auf das Vermögen ihrer Klient*innen, es sei denn, sie sind ausdrücklich dazu berechtigt.
Betreuer*innen sind also nicht an dem Geld ihrer Betreuten interessiert, sondern ausschließlich an deren Wohlergehen und der gewissenhaften Erfüllung ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit als Betreuer*in.
Sind Betreuer*innen nur überfordert und gestresst?
Ein weiteres Vorurteil ist, dass Betreuer*innen nur überfordert und gestresst sind, weil sie zu viele Betreute betreuen müssen und zu wenig Zeit und Geld haben. Auch liegen viele Menschen falsch. Betreuer*innen haben zwar einen anspruchsvollen und herausfordernden Beruf, der auch mit sehr viel Anstrengung verbunden sein kann, sie haben aber auch viele Möglichkeiten, sich zu organisieren und zu entlasten. Betreuer*innen können zum Beispiel sich fortbilden und qualifizieren, um ihre Kompetenzen zu erweitern und zu aktualisieren. Oder sich vernetzen und austauschen, um Erfahrungen und Tipps zu teilen und Unterstützung zu erhalten. Sie können sich auch spezialisieren und fokussieren, um ihre Arbeitsschwerpunkte zu definieren, zu optimieren und sich eventuell mehr den eigenen Interessensgebieten zuzuwenden.
Und auch wenn es mit Sicherheit auch ab und zu schwarze Schafe gibt, sind also die allermeisten Betreuer*innen nicht nur überfordert und gestresst, sondern vor allem engagiert und motiviert.
Fazit:
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